Lese-Rechtschreibschwäche (LRS)
LRS-Leserechtschreibschwäche oder Legasthenie sind zwei Begriffe, die zum Teil für eine deutlich erhöhte Anzahl von Fehlern beim Schreiben gebraucht werden.
Unabhägig davon welcher Begriff verwendet wird, stellt die Leserechtschreibschwäche eine starke Beeinträchtigung im Alltag dar.
Damit verbunden ist sehr oft auch eine beständige Frustration in der Schule. In der Grundschule wird in der Regel überwiegend das Fach Deutsch betroffen sein. In der weiterführenden Schule hingegen greifen die Defizite auch oft auf die Fremdsprachen und auf naturwissenschaftliche Fächer über. Es gilt zu handeln, bevor sich ein globaler Schulfrust einstellt.
Eine Lese- Rechtschreibschwäche liegt dann vor, wenn die Leistungen im Lesen und Schreiben signifikant niedriger sind, als die Intelligenz.
Um eine Lese- Rechtschreibschwäche zu diagnostizieren, führen wir einen Intelligenztest, mindestens drei verschiedene Rechtschreibtests und einen Lesetest durch.
Weitere wichtige Elemente unserer Diagnostik sind die Befragung der Eltern und der Lehrer(innen) mittels Fragenbogenverfahren.
Im Anschluss an die Testung findet ein Beratungsgespräch statt, in dessen Rahmen die unterschiedlichen Förder- und Hilfemaßnahmen erörtert werden.
Eine diagnostizierte Lese- Rechtschreinschwäche sollte austrainiert werden. Wir vermitteln hierbei nicht nur die grundlegenden Rechtschreibregeln, sondern üben mit den betroffenen Schülern das Lesen und Schreiben mit Hilfe aller Sinneskanälen. Nicht zuletzt werden Selbstwertgefühl und Motivation der Kinder und Jugendlichen gesteigert.
Typische Probleme beim Lesen
Geringe Lesegeschwindigkeit, häufiges Stocken, Auslassen von Buchstaben, Verlieren der Zeile im Text, Verdrehen von Silben oder ganzen Wörtern, Einsetzen anderer begrifflich naheligender Worte. Das Gelesene kann zum Teil nur unzureichend wiedergegeben bzw. interpretiert werden.
Typische Probleme in der Rechtschreibung
Hohe Fehlerzahl bei ungeübten Diktaten aber auch abgeschriebenen Texten. Wörter werden teilweise fragmenthaft, im selben Text häufig auch mehrfach unterschiedlich falsch geschrieben. Möglich ist auch eine unleserliche Handschrift, starke Unsicherheit bei der Konjugation von Verben oder bei dem grammatikalisch richtigen Aufbau eines Satzes.
Beschreibung der Diagnose nach ICD-10
Die Lese-Rechtschreibstörung zählt zu den umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten (F81). "Der Begriff der umschriebenen Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten umfasst die spezifischen und deutlichen Beeinträchtigungen des Erlernens des Lesens, Rechtschreibens und Rechnens. Ihnen gemeinsam ist die ätiologische Annahme, dass diese Störungen wesentlich in einer zentralnervösen, kognitiven Störung der Informationsverarbeitung begründet sind.
Lese- und Rechtschreibstörung (F81.0). Definierendes Merkmal ist eine umschriebene Beeinträchtigung in der Entwicklung der Lesefertigkeiten und damit verbunden sehr häufig der Rechtschreibung. In der späteren Kindheit und im Erwachsenenalter ist regelhaft die Lesefähigkeit verbessert, die Rechtschreibproblematik das meist größere Defizit.
Isolierte Rechtschreibstörung (F81.1). Diagnostisches Merkmal ist die Entwicklungsstörung der Rechtschreibfertigkeit, ohne dass eine umschriebene Lesestörung in der Vorgeschichte nachzuweisen ist."
<link 175.html _self external-link-new-window "Öffnet externen Link in neuem Fenster">Ursachen und Symptome</link>